Bewegung, Spiel und Sport: Wissenstransfer für eine bewegte Zukunft

Shownotes

🏃‍➡️ Wachsen in Bewegung – wie Sport, Alltag, Bildung und Stadtgestaltung zusammenhängen

Bewegung ist mehr als Sport: Sie fördert Selbstbewusstsein, soziale Fähigkeiten und Bildungserfolg. Prof. Dr. Miriam Kehne von der Universität Paderborn zeigt in dieser Folge, wie Sport, Spiel und Bewegung ganz selbstverständlich in den Alltag von Kindern integriert werden können – im Ganztag, auf dem Schulweg oder im öffentlichen Raum. Der Ahorn-Sportpark in Paderborn wird dabei zum Modell für eine neue Bewegungskultur: offen, vielfältig, kindgerecht und frei zugänglich für alle.

🎧 Jetzt reinhören – für alle, die wissen wollen, wie aus Bewegung gesellschaftlicher Wandel entsteht.

Transkript anzeigen

00:00:02: Laura ist sieben und geht in die zweite Klasse.

00:00:05: Sie liebt ihren Hund Fiete, sie liest gerne Bücher und spielt Klavier.

00:00:08: Sport mag Laura nicht so gerne, denn beim Laufen ist sie immer die letzte.

00:00:13: Ihre Mutter macht sich deshalb Sorgen, denn sie hat Angst, dass Laura sich zu wenig bewegt.

00:00:18: Im Bewegungsspiel- und Sportlabor der Universität Paderborn entstehen genau zu diesem Thema neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die gemeinsam mit Akteuren aus der Sportpraxis in Maßnahmen umgesetzt werden.

00:00:30: In dieser Folge spreche ich dazu mit Professor Dr.

00:00:33: Miriam Kehne.

00:00:35: Eins ihrer Spezialthemen ist, wie man Kinder in der OGLs, also in der Betreuung der Schule dazu bekommt, sich mehr zu bewegen.

00:00:42: Und was das angeht, hat sie sogar schon die Bundesregierung beraten.

00:00:46: Tja, und Miriam Kehne beschäftigt sich auch mit Kindern wie Laura.

00:00:49: Die Sport, einfach total blöd finden.

00:00:51: Wie bekommt man die dazu Freude an der Bewegung zu finden?

00:00:54: Unter anderem diese Frage stelle ich ihr in dieser Folge.

00:00:57: Bei Wissen zur Wirtschaft und zurück, der Podcast der Uni und der Wirtschaftsförderung Parabon.

00:01:04: Herzlich willkommen und schön, dass

00:01:05: du da bist.

00:01:06: Ja, Jenny, ich freu mich.

00:01:07: Ganz soll, dass du mich eingeladen hast, nämlich zu diesem total wichtigen Thema zu Bewegung, Spiel und Sport im Kindes- und Jugendalter.

00:01:14: Ich freue mich, dass wir uns darüber unterhalten können.

00:01:16: Ich muss gerade ein bisschen lachen, weil ich habe vorher alle gefragt, wenn Frau Professor Doktor kommt, darf ich die eigentlich duzen?

00:01:23: Aber es ist sehr schön, wenn man sich mit dir unterhält, weil du halt einfach auch so ein ... ich sag mal so, du hast nicht so akademische Dünkel, man hat auch das Gefühl, man darf dich sofort duzen.

00:01:33: Total gerne.

00:01:33: Und ehrlich gesagt, das fasse ich als Kompliment auf.

00:01:37: Du bist Sportwissenschaftlerin, was ich mich gefragt habe.

00:01:39: Gibt es eigentlich viele Sportwissenschaftlerinnen oder bist du da eine Ausnahme an der Uni als Frau in dem Bereich?

00:01:46: Na doch, es gibt schon auch viele Sportwissenschaftlerinnen.

00:01:49: Wenn ich jetzt mal kocke unter den Professoren, die wir haben im Sport, dann sind wir.

00:01:55: Ich muss jetzt gerade mal überlegen.

00:01:57: Eins, zwei, drei Männer und ... Drei Frauen, aber wir sind sieben Professoren, also kann das schon nicht hinhauen.

00:02:05: Okay, irgendwo fehlt da noch

00:02:07: einer.

00:02:09: Aber ungefähr Pari, Pari.

00:02:11: Du kommst selbst aus dem Leistungssport.

00:02:14: Du warst früher Kunstturnerin und hast da auch richtig so Preise abgeräumt.

00:02:19: Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man so Leistungssport macht, Kunstturnen, dann träumt man ja nicht so unbedingt von so einer Millionenvertragsreichwertekarriere wie ... die Jungs die Fußball spielen, oder?

00:02:31: Nee, das war auf jeden Fall nie der Hintergrund, ne?

00:02:32: Also ich hab das immer total gerne gemacht.

00:02:34: Ich glaube, im Kunsthurnbereich war ich auch damals schon eine der wenigen Mädchen, die das wirklich gemacht haben, weil es Spaß gemacht haben.

00:02:43: Ansonsten sitzt da schon auch oft viel älterlicher Druck hinter.

00:02:47: Und ich finde, da muss man auch gut hingucken, auch für seine eigenen Kinder, ob das die richtige Sportart ist.

00:02:51: Irgendwie Touren als Grundlagenausbildung finde ich super.

00:02:54: Und wenn die Kinder Spaß haben, weiterzugehen, finde ich es auch super, wenn sie nicht Spaß daran haben.

00:02:58: bin ich der Meinung, sollte man das nicht als Eltern durchsetzen.

00:03:04: Und wenn du sagst, dass es aus dir herausgekommen, auch dann wahrscheinlich oft die Woche trainieren gehen, bist du grundsätzlich ein ehrgeiziger Mensch?

00:03:12: Ich glaube schon.

00:03:13: Also ich glaube auch, dass man im Sport auch lernt oder mitbringen muss, das weiß ich nicht so genau.

00:03:21: Also wenn man in eine leistungssportliche Laufbahn einschlägt, dann gehört Ärger als einfach dazu.

00:03:29: Weil man muss ja immer wieder auch neu sich motivieren können, auch Niederlagen wegstecken können und immer wieder neue Kraft sammeln und tanken und motiviert weitermachen.

00:03:40: Dann

00:03:40: frage ich mal andersrum, ist das was, wo du heute auch noch von profitierst, dass du das von früh auf einfach so nicht nur in dir gehabt hast, sondern auch gelebt hast?

00:03:51: Ja, auf jeden Fall.

00:03:52: Also das ist etwas, was mich sicherlich sehr geprägt hat.

00:03:58: Und ich glaube, das ist auch nicht nur der Leistungssport.

00:04:00: Überhaupt sportlich aktiv zu sein bedeutet, ganz viel zu erlernen und ganz viele Erfahrungen zu sammeln.

00:04:05: Und deswegen ist es auch für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen so unermesslich wichtig, dieser Wert, den Bewegung und Sport mit sich bringt.

00:04:12: Nicht nur wegen diesem gesundheitlichen physischen Aspekt.

00:04:17: Naja, mit dem Sport ja sehr eng verbunden

00:04:19: ist.

00:04:19: Genau, das ist ja heute auch der Kernpunkt deiner Forschung, ne?

00:04:22: Dass du sagst, es ist wirklich wichtig, dass Kinder sich bewegen, damit auch ihre kognitive Entwicklung stimmig abläuft.

00:04:31: Habe ich das so richtig zusammengefasst?

00:04:33: Ja, also ich sag mal nicht nur die kognitive Entwicklung, ne?

00:04:36: Also ich sag mal, es geht um ein ganzheitlich gesundes Aufwachsen.

00:04:39: Und da kann Bewegung, Spiel und Sport, ich nenne das auch gerne, in diesem Dreiklang einfach viele Potenziale mitbringen, von denen Kindern sehr, sehr im Aufwachsen profitieren können.

00:04:51: Also ich sage mal sowas wie... Ich lerne im Sport so was wie Selbstwirksamkeit zu erfahren.

00:04:56: Ich lerne im Sport Motivation.

00:04:59: Ich lerne was über Sieg- und Niederlage.

00:05:02: Entweder können sich Freundschafts- und Beziehungen, manchmal erste Liebesbeziehungen, also findet ganz viel statt, was einfach das Aufwachsen prägt.

00:05:11: Und also jetzt noch mal zu dem Beispiel vorhin zurück zu der Ehrgeiz, was man auch mitnimmt, was man auch mitnimmt für sein weiteres Leben.

00:05:18: Und das ist einfach ... Naja ... ein Feld, was Kindern Freude bereitet, was ihnen Spaß macht in der Regel und was so ein bisschen verkümmert.

00:05:31: Ich würde da gerne gleich noch ein bisschen näher drauf eingehen, aber erst noch bei dir gerne bleiben, weil du hast dann ja aus dem Leistungssport heraus, ich denke mal, dann war die Schule irgendwann zu Ende, die überlegt, ich studiere eben nicht Sicherheitssport auf Lehramt, sondern Sportwissenschaft auf ... ja.

00:05:48: Auf was also?

00:05:49: Ich meine, was plant man denn dann?

00:05:51: oder was überlegt man sich dann?

00:05:53: Also ganz ehrlich, ich habe da gar nichts geplant.

00:05:55: Die Motivation war, dass ich was mit Sport machen wollte.

00:05:59: Und ich wusste, ich wollte kein Lehrer werden.

00:06:03: Das Berufsfeld erschien mir zu langweilig.

00:06:05: Also, wobei ich jetzt im Nachhinein, wenn ich da mehr reingucke, es ist nicht langweilig.

00:06:09: Das war vielleicht ein Trugschluss von mir damals.

00:06:11: Aber so habe ich es empfunden und deswegen ... wollte ich nicht ins Lehramt gehen und habe gegen große Widerstände von Eltern, von Lehrern, die mich beraten haben, die alle gesagt haben, Studier auf Lehramt.

00:06:21: Heute würde ich übrigens jeden selbst so beraten, weil man nämlich damit am Ende auch alles machen kann.

00:06:27: Habe ich auf jeden Fall das Diplomstudium aufgenommen und wusste aber nicht, was ich damit machen sollte und das hat sich dann irgendwie... gefügt.

00:06:36: Ich bin schnell als studentische Hilfskraft aktiv geworden.

00:06:39: Ich habe schnell gemerkt, dass mir dieses Feld gefällt, der Arbeit gefällt.

00:06:44: Ich habe schnell gemerkt, dass es auch der pädagogische Fokus, also der pädagogische Psychologie, also an der Schnittstelle, dieser Fokus ist der, den ich gerne bearbeiten möchte.

00:06:58: Ich habe auch schnell gemerkt, dass ich in dem Feld von Bewegungsförderung gerne aktiv sein möchte und zwar aus einer Forschungsperspektive.

00:07:12: Also das heißt an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis aktiv zu sein.

00:07:16: und ja irgendwie hat sich das so, also wenn ich jetzt sage von alleine getragen ist das nicht so ganz richtig, weil da stecken natürlich viele Qualifikationsschritte zwischen und viele Schritte.

00:07:28: Ja, wo man auch abwegt, ist das wirklich der richtige Weg.

00:07:31: Und man wählt halt, wie man so oft im Leben ab zwei gewählt, hab ich dann diesen ab zwei gewählt.

00:07:37: Und dein Abzweig war, dass du also an der Uni Paderborn diesen Studiengang abgeschlossen hast.

00:07:45: Und daraus hat sich dann gefügt ... Ich möchte eine Karriere in der Wissenschaft machen?

00:07:50: Nein.

00:07:51: Also zumindest nicht so konkret.

00:07:54: Ich bin dann in der Wissenschaft geblieben.

00:07:56: Ich habe dann meine erste Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg angenommen.

00:08:02: Da hat es nicht so ganz geklappt mit der Promotion, die ich da vor hatte, die ich aufgebaut hatte.

00:08:07: Das hat sich irgendwie leider... Ja, ein bisschen zerschlagen an einer Stelle, wo ich schon relativ weit in der Vorbereitung war.

00:08:16: und dann hat mein damaliger Professor hier in der Uni Paderborn, bei dem ich auch gearbeitet hat, Professor Brettschneider, der hat mich ja quasi sozusagen zurückgeholt.

00:08:27: Und dann bin ich zurückgekommen und habe noch mal ein neues Promotionsthema aufgegriffen.

00:08:33: Und zwar ein Promotionsthema, was jetzt auch ein Thema ist, was mich heute noch beschäftigt, nämlich der aktive Schulweg.

00:08:40: Also auch schon zwischen der an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis.

00:08:46: Ja, hab dazu promoviert, also hab geguckt sozusagen, wovon profitieren denn eigentlich Kinder?

00:08:51: Oder wie profitieren eigentlich Kinder von der morgendlichen Bewegung, wenn sie zu Fuß zur Schule gehen?

00:08:56: Ah, das ist ja spannend.

00:08:57: Also ich meine, das ist ja auch ein Thema, was überall diskutiert wird, weil es immer mehr Elterntaxis gibt und immer mehr Schulen, die sagen, wir wollen nicht, dass die Eltern ihre Kinder bis vor die Schultür fahren.

00:09:10: Und dann gibt's immer auch Eltern, die sagen ja, aber es ist ... weit und schwer zur Schule zu kommen.

00:09:16: Gibt es denn da eine Generalempfehlung?

00:09:19: Also meine Generalempfehlung ist zu Fuß.

00:09:23: Zu Fuß, zunächst zu Fuß und dann sozusagen die Kompetenzen, also in der Mobilität entwickeln, also Mobilitätsbildung sozusagen, um dann mit dem Fahrrad zu fahren, aber auf jeden Fall eine Aktivität auf dem Schulweg.

00:09:39: Ich sag mal, Kinder und Jugendliche bewegen sich leider heute, obwohl ich hab das ja eben damals gesagt, dass ein, also immer noch eine Aktivität ist, die ganz vorne ist, wenn man sie fragt, was sie denn gerne in ihrer Freizeit machen.

00:09:50: Der Sportunterricht ist immer noch das Lieblingsfach Nummer eins.

00:09:55: Und trotzdem findet Bewegung vor allem im Alltag zu wenig statt.

00:09:58: Und das hat ganz viele gesellschaftliche Hintergründe, aber es wäre so wichtig, dass Kinder und Jugendliche wieder zu so einer Normalität.

00:10:05: von Bewegung kommen.

00:10:06: Und da ist natürlich der aktive Schulweg, also das Einfachste, was es geben kann.

00:10:13: Grundsätzlich, man kann das nicht über einen Kampf scheren.

00:10:15: Es gibt auch Kinder, die wohnen soweit weg, die müssen mit dem Bus fahren.

00:10:17: Das ist eine andere Situation.

00:10:19: Aber viele Grundschulen sind nah am Elternhaus.

00:10:22: Und an vielen Stellen ist dort eigentlich nicht eine begründete Hürde zu nennen, warum die Kinder nicht zu Fuß gehen sollten.

00:10:31: Mit deinen ... Forschungsschwerpunkten berätst du ja mittlerweile sogar die Bundesregierung.

00:10:38: Aber wenn ich das so höre, dann müsste ja eigentlich vor allen Dingen jede Familie beraten werden, oder?

00:10:43: Dass die vielleicht auch ein bisschen mehr klar gemacht bekommen.

00:10:47: Das eine ist irgendwie, dass man auf Kinder aufpassen möchte und man die kein Gefahren aussetzen möchte und das andere, aber das vielleicht heute so eine... Sagen wir mal, dass es einen Hang gibt zum Überprotektionismus.

00:10:59: So die sogenannten Helikoptereltern.

00:11:02: Ja, damit hast du total recht und im Grunde ist auch das richtig, jede Familie müsste beraten werden.

00:11:08: Das ist auch ehrlich gesagt das Kernthema auch in dieser Bundesregierung's Geschichte, die ich mit einem Kollegen aus Münster zusammen da eine Arbeitsgruppe zu Freude an Bewegung und Sport früh verankern geleitet habe.

00:11:23: Nämlich die Sensibilisierung.

00:11:25: die Bewusstmachung in der Gesellschaft dafür, welchen hohen Wert Bewegung, Spiel und Sport für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen haben.

00:11:34: Und das ist, also ich sage mal, das hört sich so an wie, ach, das wissen wir doch.

00:11:38: Und das würde ich auch sagen, eigentlich weiß das jeder.

00:11:41: Und trotzdem dringt das nicht so richtig durch.

00:11:43: Und das ist etwas, woran wir ganz stark arbeiten, das Thema in die Gesellschaft zu tragen, in die Politik zu tragen, also die Relevanz von Bewegung, Spiel und Sport, zu verdeutlichen, und zwar natürlich auf der einen Seite, auf rein physische Aspekte und eine lebenslange Gesundheit, einen aktiven Lebensstil aufzubauen, für die Gesundheit auch im höheren Alter total entscheidend.

00:12:08: Aber ich habe das ja eingangs gesagt, ganz, ganz viele andere Komponenten spielen im Aufwachsen von Kindern eine Rolle, die Bewegungsspiel und Sport einfach hervorragend unterstützen kann.

00:12:18: Und wenn ich jetzt mal weiter denke, Also ich glaube, das machen sich viele Leute gar nicht so klar.

00:12:24: Also auch wenn ich mit dir spreche und von dir höre, du bist Sportwissenschaftlerin, dann denke ich immer sofort an Turnschuhe, an Turnhalle, dann denke ich an Leistungssport, dann denke ich an Vereine, dann denke ich an irgendwas Organisiertes, aber das Sport eben auch bedeutet zur Nachhilfe mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren.

00:12:45: Das ist, glaube ich, das hat man nicht auf dem Schirm.

00:12:48: Ja.

00:12:49: Das glaube ich auch.

00:12:50: Ja, tatsächlich.

00:12:51: Also tatsächlich ist das auch ein großes, finde ich, auch ein großes Problem, wo noch ganz viel Aufklärung stattfinden muss, dass es nicht nur, nicht nur sage ich ganz bewusst, um das organisierte Sportangebot gehen muss, weil das organisierte Sportangebot besuchend hat.

00:13:08: Oder da gehen tatsächlich viele Kinder und Jugendliche hin.

00:13:11: Das, was zunehmend immer weniger passiert, ist das Bewegen im Alltag.

00:13:17: Also Wegstrecken zurücklegen, das Spielen am Nachmittag auf der Straße, das Wandern, das Spazierengehen am Wochenende mit den Eltern, die Fahrradtour machen.

00:13:27: Das sind die Dinge, die immer weniger stattfinden.

00:13:29: Aus ganz, ganz verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen heraus ist das sozusagen zunehmend geworden, dieser alltägliche Bewegungsmangel.

00:13:39: Und ich könnte mir auch vorstellen, also bei mir ist es zum Beispiel so, ich habe zwei Kinder.

00:13:43: Einen Sohn, der ist... Super sportlich, der ist auch im Fußballverein, der spielt Basketball in der Pause und Nachmittags.

00:13:50: Wenn die Hausaufgaben fertig sind, dann geht er erst mal im Garten aufs Trampolin einfach, weil er Bock auf Bewegung hat und das gerne macht und weil er das gut macht, ist er auch im Verein beim Fußball Stürmer und wird gewählt und hat deswegen natürlich auch super Spaß daran, also auch einfach jenseits von allem sich freiwillig, sportlich zu betätigen.

00:14:11: Bei meiner Tochter ist es so, die spielt Klavier und Theater und ist in der Radio AG, aber sie hasst Sport.

00:14:19: Und ich würde sie auch ganz schwer nur in einen Vereinssport bringen können, weil da wäre sie ja immer die Letzte.

00:14:27: Also das tut man sich ja auch freiwillig gar nicht an.

00:14:30: Wenn man weiß, dass man schlecht ist, dann möchte man sich ja auch nicht in der Freizeit damit beschäftigen, wo dann andere sich im Wettbewerb messen und man wieder serviert bekommt.

00:14:41: Du kannst nicht so gut.

00:14:43: Und da müsste dann ja einfach immer nur der Hinweis sein, aber dann lass uns doch heute Nachmittag eine Runde spazieren gehen oder Fahrrad fahren.

00:14:51: Ja,

00:14:51: das ist natürlich total schwierig, auch aus einer pädagogischen Perspektive.

00:14:54: Wir haben natürlich Kinder und das ist auch ganz klar, die bewegen sich nicht so gerne, die machen halt andere Dinge gerne.

00:14:59: Und gerade bei Mädchen wissen wir das auch aus der Forschung.

00:15:02: Mit zunehmenden Alter bekommen die stärker als Jungs andere Interessen, also mit Freunden treffen, Musikunterricht oder Musik spielen und so.

00:15:11: Aber das ist genau das, was du sagst.

00:15:13: Wir müssen halt gucken, dass einen Grundbedarf an Bewegung sozusagen im Alltag, auch gerade bei diesen Kindern, die nicht den Sportverein aussuchen, die nicht sozusagen sich im informellen Bereich mit Freunden treffen und wirklich sportlich aktiv sind, dass sie zumindest ein Mindestmaß an Bewegung in ihren Alltag integrieren.

00:15:36: Das ist einfach tatsächlich wichtig auch um... Wenn man die WHO-Empfehlung nimmt, dann heißt es dort, sechzig Minuten mindestens moderate Bewegung am Tag sind wichtig für die Gesundheit.

00:15:50: So, das ist natürlich ... ein pauschaler Normwert, den man sicherlich auch nicht...

00:15:57: Kriegt man auch nicht jeden Tag hinten?

00:15:58: Nein, wir wissen auch, und da sind wir jetzt wieder bei dem Gesundheitsaspekt, dass mit diesem Bewegungsmangel der zunimmt, sozusagen, also ganz ein ganz großer Knick, den sehen wir, wenn die Kinder in die Grundschule kommen.

00:16:11: Kann man sich auch vorstellen, zunehmende Sitzzeiten.

00:16:14: Und da sehen wir auch, wie Krankheiten zunehmen, Übergewicht, Adipositas und so weiter.

00:16:19: Also da ist schon diese Verbindung da und von daher diese Mindestmaß an Bewegung.

00:16:24: und wenn es auch kein Sport ist, das ist schon wichtig.

00:16:27: Es gibt im Parabon einen tollen Ort, an dem dieses Wissen über Bewegungsspiel und Sport schon ganz beispielhaft in die Praxis umgesetzt wird.

00:16:34: Und zwar zum einen im Verein, um Basketball, Fußball oder Tischtennis zu spielen, aber an diesem Ort kann man auch einfach so.

00:16:42: Zum Beispiel mit Kindern hinkommen, um zu spielen und sich zu bewegen, ganz ohne Wettbewerb und Druck.

00:16:48: Und zwar ist das der Ahorn-Sportpark in Paderborn.

00:16:51: Ich habe mir sagen lassen, es ist ein echtes Aushängeschild, denn einen derartigen Bewegungsmulti-Funktionsort gibt es so wirklich nur in Paderborn.

00:17:00: Und was es dafür Möglichkeiten gibt, das wollen wir euch gerne genauer zeigen.

00:17:05: Die Kollegin Silina Herr hat das Ganze für uns getestet.

00:17:08: Heute ist einer der seltenen Tage, an denen ich tatsächlich mal Bock aufs Joggen habe.

00:17:14: Laufschuhe

00:17:15: an und ich wollte direkt loslaufen,

00:17:18: aber

00:17:19: es regnet.

00:17:21: Blöd für mich, das ist keine Ausrede, denn es gibt den Ahorn Sportpark in Paderborn.

00:17:26: Da

00:17:26: kann man auch drin laufen.

00:17:31: So,

00:17:31: das erste, was ich sehe, wenn ich den Ahorn Sportpark betrete, ist eine Statue von Heinz Nixdorf.

00:17:39: Und hier direkt vor mir steht auch schon der Geschäftsführer Ralf Palsmaier.

00:17:43: Hallo Ralf!

00:17:44: Hallo Selina.

00:17:45: Du, warum

00:17:45: ist denn hier der Kopf vom Heinz-Nixdorf zu sehen direkt im Eingang?

00:17:49: Ja, ohne Heinz-Nixdorf würde es diesen Ahorn-Sportpark nicht geben und seine Idee war, eine große Sporteinrichtung für die Paderborner zu errichten, wo wir Sport treiben können.

00:17:57: Und das tatsächlich auch bei Wind und Wetter.

00:17:58: Ich habe ja gedacht, ich könnte heute mal ein bisschen Faulenzen auch verkaut, weil es regnet ja draußen, aber hier kann man halt auch drinnen gut Sport machen.

00:18:05: Ich

00:18:05: würde mal sagen, wir gehen einfach mal nach oben in die erste Etage, weil das so ein bisschen unser architektonisches Highlight, weil Nixdorf wollte unbedingt eine Zwei-Hundert Meter Hallen runden.

00:18:13: haben.

00:18:14: Also ums Laufen kommst du nicht ganz drum rum, aber kriege zumindest hier nicht.

00:18:19: Du siehst es ja auch schon, hier ist schon ein bisschen was los und wir kommen jetzt an den Tischtennisplatten vorbei.

00:18:23: Vollkommen egal, ob du Leistungssportler bist oder einfach nur aus Spaß ein bisschen spielen willst.

00:18:27: Ich habe gelesen,

00:18:28: so dreißig Sportvereine

00:18:30: nutzen

00:18:30: hier.

00:18:30: Die Sportstätte, ist das korrekt?

00:18:33: Mittlerweile sind es mehr als dreißig Sportvereine, die wir hier im Hause haben, die regelmäßig hier Angebot machen, weil wir selbst schließen hier halt auf, aber das Ganze mit Leben füllen.

00:18:41: Die Trainer und die ganzen Programme und die Wettkämpfe, das organisieren die Sportvereine für uns.

00:18:45: Ah, okay, aber ich als Selina her.

00:18:48: die hier in keinem Sportverein ist.

00:18:49: Ich darf hier auch ein bisschen trainieren.

00:18:51: Also du bist ja hier schon reingekommen, ohne dass sich einer aufgehalten hat.

00:18:54: Und dasselbe gilt jetzt auch für die Hallenrundbahn.

00:18:55: Du kannst jetzt hier drauf gehen.

00:18:57: Es hält dich keiner auf.

00:18:58: Es ist frei.

00:18:59: Bitte sehr.

00:18:59: Zwei Hundert Meter gehören dir.

00:19:00: Ja,

00:19:01: dann

00:19:02: mal los.

00:19:05: Okay, Endspurt.

00:19:06: Jetzt nochmal richtig

00:19:07: durchziehen.

00:19:10: Hat was Olympisches gehabt, oder?

00:19:11: Ja, auf jeden Fall.

00:19:12: Ich bin

00:19:12: ein bisschen aus der Puste.

00:19:13: Magst du

00:19:13: noch ein bisschen weitererzählen, was man hier sonst noch so erleben kann?

00:19:16: Also, das Besondere ist hier, dass es ein offenes Haus ist.

00:19:18: Das heißt, jeder kann tagsüber kommen, wenn immer Lust und Laune hat und kann hier Sportanlagen nutzen.

00:19:23: Und das, was halt an dieser Halle multifunktional ist, ist auch das, was nichts auf ausgemacht hat.

00:19:26: Es gibt nicht nur eine Sportart, die ich machen muss, sondern hier gibt es wirklich darum, ich kann viele Sachen ausprobieren.

00:19:32: Da will worauf ich Lust habe.

00:19:33: Der eine läuft lieber, der eine spielt lieber Tischtennis, der andere möchte lieber Bett mit einem spielen.

00:19:36: Wir haben für alle Altersgruppen was dabei.

00:19:38: Wir wollen mal eine Spiellandschaft zeigen für die ganz Kleinen, weil wir frühzeitig schon den Kindern beibringen wollen.

00:19:45: Bleibt mit Spaß bei der Sache.

00:19:49: Das ist unser ehemaliges Büro.

00:19:51: Du wirst lachen, wir haben alle Büromöbel entfernt und haben auf zwei, drei Etagen eine richtige Kletterlandschaft gebaut.

00:19:59: Wir haben hinten eine Spiellandschaft, die auch noch zur Verfügung steht.

00:20:01: Die Bobbycars stehen hier.

00:20:02: Ja, also, es steht hier frei, Fletters.

00:20:04: Ist ja mal lustig, Rutsche runterzurutschen.

00:20:06: Das ist schon ein bisschen ... Da

00:20:07: muss ich durchquetschen hier.

00:20:08: Achtung,

00:20:08: ich komme!

00:20:11: Ich bin jetzt doch ein bisschen ans Schwitzen gekommen, muss ich sagen.

00:20:15: Gibt es denn hier noch was zu sehen?

00:20:16: Können wir uns noch was anschauen?

00:20:17: Ja, hier hinten, das ist unser großer multifunktionaler Sektor.

00:20:21: Wir sind Landesleistungsstützpunkt für Leichtathletik, aber wir haben auch hier mittlerweile ein Stützpunkt für Baseball seit vielen Jahren.

00:20:28: Beide Sportarten sind olympisch, genauso wie Squash, was wir uns gleich nochmal anschauen.

00:20:34: Ja, wenn hier in den Abendstunden dann wirklich die Leistungssportler trainieren, die teilweise wirklich auch Nationalmannschaft oder darüber hinaus auch aktiv sind, dann ist das natürlich auch für die Nachwuchssportler eine ganz tolle Geschichte, so ein bisschen auch den Vorbildern nachzueifern.

00:20:49: Das ist jetzt unser Kraftraum für die Leistungssportler.

00:20:51: Hier sind

00:20:52: die großen Scheiben, also teilweise, die müssen erst mal bewegt werden.

00:20:55: Und wir haben hier so eine schöne Beinpresse, wo man sich so richtig schön reinlegen kann.

00:20:59: Und dann kannst du mal ein Gefühl dafür bekommen, was hier so abends wirklich, wenn die Athleten hier trainieren, was hier so weggedrückt wird.

00:21:04: Wie fühlt sich das an bei fünfzig Kilo?

00:21:06: Mochte

00:21:06: ich das dann richtig hier

00:21:07: so auch?

00:21:07: Also das sieht schon super aus.

00:21:09: Und jetzt mal zum Vergleich.

00:21:10: Wir haben hier Athleten dabei, die drücken vierhundert Kilo weg.

00:21:13: Also wir können das jetzt drauflegen oder du könntest jetzt einfach bei diesen Fünfzig Kilo bleiben und hast einfach ein Gefühl dafür, was so gehen müsste.

00:21:19: Ich bleibe bei den Fünfzig

00:21:20: und bin einfach mal stolz für

00:21:21: den Moment.

00:21:26: Die Squashers haben was ganz Besonderes, nämlich einen sogenannten Interactive Squash Court.

00:21:29: Da sind entsprechende Beamer und Kameraanlagen in dem Court installiert.

00:21:34: Und die registrieren natürlich auch, wo und wann der Ball an der Wand platziert ist.

00:21:38: Und wir haben halt schöne Animationen.

00:21:41: Hier ist es in diesem Fall so, dass die Kinder jetzt ein Spiel spielen, also Luftballon abschießen.

00:21:46: Es gibt aber auch Trainingsmethoden, wo die Spitzensportler dann gucken müssen, dass sie den Ball in die richtige Richtung treffen oder ins richtige Ziel.

00:21:51: Da macht eSport richtig Sinn, nämlich wir kriegen auf der einen Seite viel Spaß rein ins Spiel und die Kinder sind schweißgebadet und wir merken das immer wieder.

00:21:59: nach einer relativ kurzer Zeit, kommen die mit dem roten Kopf.

00:22:03: Das

00:22:03: waren

00:22:04: jetzt hunderttausend

00:22:06: Quadratmeter.

00:22:07: Kann das sein?

00:22:08: Also das gesamte Gelände ist hunderttausend Quadratmeter groß, hier haben wir ja noch einen zwei Kilometer langen Trimmfahrt, der direkt auch schön an der Alme entlang läuft, der ist abends beleuchtet.

00:22:17: Ja, das ist das Gesamtgelände, aber diese Halle hat so eine Grundfläche von ungefähr zwölftausend Quadratmeter und du hast es ja schon an deinen Experimenten ja auch schon gesehen, wir bieten unheimlich viel an Sportarten an und das macht einfach auch Bewegung, Sport, Gesundheit auch aus.

00:22:31: Ich möchte einfach das machen, worauf ich Lust habe.

00:22:33: Also

00:22:33: ich habe jetzt so viele Schritte gesammelt, glaube ich, in dieser Halle, dass ich mir jetzt auch noch was gönnen kann.

00:22:39: Also hier kann man tatsächlich auch noch einen kleinen Snack zu sich nehmen, wenn man sich verdient hat.

00:22:43: Ja, es gibt ja auch ein kleines Bistro, wo man hier eine richtig schöne Kaffeeteke bekommen kann, einen kleinen Snack und Wind.

00:22:48: Im Sommer gibt es natürlich Eis, das ist natürlich auch für die Kinder immer ein Renner.

00:22:51: Ich gehe

00:22:51: da

00:22:51: jetzt schön

00:22:52: rein.

00:22:52: Das habe ich mir nämlich glaube ich richtig deutlich verdient heute.

00:22:57: Okay, ja.

00:22:59: Da gibt es zum Schluss einen kleinen Snack.

00:23:01: Aber das hört sich ja bombastisch an.

00:23:03: Also total riesig.

00:23:05: Aber wenn ich dein Ausführung richtig gelauscht habe, dann ist ja gerade so was wie an einer Stelle, wo du was erzählt von Bobby Kars.

00:23:14: Also dieses spielerische Sport machen.

00:23:18: Das was du meinst, was sich am aller... Ästen in den Alltag integrieren lässt, oder?

00:23:24: Das Bobby-Ka-Fahrt weiß ich nicht so genau.

00:23:27: Also jetzt nicht für uns, wir passen da glaube ich beide kaum noch

00:23:29: drauf.

00:23:30: Der Arm und Sporttag ist schon echt eine einmalige Einrichtung, Reif und ich, wir kennen uns sehr gut, wir tauschen uns auch immer wieder aus.

00:23:39: Und ich sage mal, der Ahorn Sportpark ist tatsächlich auch ein Fortzeigemodell für Schulen aus meiner Sicht.

00:23:46: Also natürlich nicht in dieser Größe und nicht so, wie das sozusagen jetzt der Ralf dargestellt hat.

00:23:51: Das ist natürlich nicht leistbar in Schulen.

00:23:54: Aber diese Vielseitigkeit, die da stattfindet, das brauchen Schulen zunehmend mehr auch, weil es geht nämlich halt weder nur um das Bobbica-Fahren noch ... nur um den Leistungssportler, sondern es geht letztlich um die ganze Palette, die da drin steht, weil es um die Kinder geht und das, woran die Kinder Spaß und Freude haben.

00:24:15: Und das ist ja letztlich das, woran auch Motivationen anknüpft.

00:24:19: Also, ich sag mal, die meisten Kinder bewegen sich wirklich von, also, natürlich gerne.

00:24:26: So.

00:24:27: Aber nicht jedes Kind spielt gerne Fußball und nicht jedes Kind macht das leistungsorientiert gerne und nicht jedes Kind tuend gerne.

00:24:33: Sondern für manche ist es auch schön so was wie Hüpferkästchen, Salzspringen auf dem Schulhof und in dem Zuge, wo Schulen, also Kinder halten, das ist ein wichtiger gesellschaftlicher Entwicklungsprozess, dass Kinder sich zunehmend mehr in Schulen aufhalten.

00:24:46: Wir haben im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im für ganztägige Förderung, ich betone Förderung an Grundschulen, also jedes Kind hat das Recht dort einen Platz zu bekommen und gefördert zu werden bis vier Uhr, sechszehn Uhr und dann gibt es auch noch Zeiten in den Schulferien und so weiter.

00:25:10: Das heißt, Dementsprechend müssen sich die Schulen auch so aufstellen, dass sie auch die Freizeit der Kinder mitnehmen.

00:25:17: Weil die Lebenswelt einfach ganz massiv sich in diese Institution verlagert.

00:25:22: Und dort darf nicht nur Betreuung stattfinden.

00:25:25: Also im Sinne von ich gebe mein Kind ab und ich gehe arbeiten und dann komme ich wieder und das Kind verbetreut.

00:25:29: Sondern es geht da um Bildung.

00:25:32: Und auch was Bewegung, Spiel und Sport angeht.

00:25:35: Und dann braucht es diese individuelle Förderung, weil ... Kinder unterschiedliche Interessen haben und da muss man sich auch mal fragen, die Kinder.

00:25:42: Ist das denn dann individuelle Förderung oder wäre dein Ansatz mehr offene Angebote?

00:25:47: Also wie wir das jetzt im Ahorn-Sportpark gehört haben, das ist ja im Prinzip das Schlaraffenland an Sportmöglichkeiten und man geht einfach dahin und nutzt das, worauf man Bock hat, ohne dass einem jemand sagt, mach, mach, mach, sondern man entscheidet sich einfach für ein Angebot, was vorhanden ist.

00:26:04: Naja, ich sag mal sowohl als auch, also wir brauchen auf der einen Seite die Offenheit, wir müssen anbieten, ich gehe mal wieder auf die Schule zurück, weil das so ein wichtiges Feld ist tatsächlich, also ein zunehmend relevanter werdenes Feld, vor allem die Grundschulen in dem Bereich, dass die... Kinder von den Bewegungsmöglichkeiten, also im informellen Bereich, im freien Bereich, also sozusagen sich aussuchen.

00:26:31: Ich will jetzt mit meiner Freundin und meinem Freund etwas ganz Freies spielen, wo ich gerade Lust zu habe, bis hin.

00:26:38: zu dem organisierten Sportangebot, wo es um Leistungsorientierung geht.

00:26:42: Und da sind halt Netzwerke ganz wichtig, weil natürlich kann eine pädagogische Fachkraft ganz klar diese Palette nicht abdecken.

00:26:48: Aber wir haben den organisierten Sport.

00:26:51: Der muss halt natürlich auch gucken, wie das übrigens im Ahrhorn Sportpark auch ist.

00:26:54: Da findet ja organisierter Sport statt.

00:26:56: Da sind ja auch Sportvereine organisiert unter dem Dach.

00:26:59: So.

00:27:00: Und das muss letztlich auch in der Schule stattfinden.

00:27:03: Also ein pures Machmal reicht

00:27:04: nicht.

00:27:05: Nein.

00:27:06: Ganz klares Nein.

00:27:08: Vielleicht können wir da auch, wenn man sich das politisch anguckt, wir haben diesen Rechtsanspruch und wir haben Ausführungsgesetze, politische Ausführungsgesetze und in diese Ausführungsgesetze geht es nur um Personal, also ausreichend Personal und ausreichend Räumlichkeiten.

00:27:28: Es geht null darum, was dort für eine Qualität stattfindet.

00:27:32: in diesem Feld jetzt von Bewegung, Spiel und Sport.

00:27:34: Und wir wissen aber, dass eine individuelle Förderung, dass es das, worum es uns geht sozusagen, nur zutreffend eintreffen kann, wenn auch die Angebotsqualität stimmt.

00:27:46: Und diese Angebotsqualität hat natürlich ganz, ganz viele Ansatzpunkte.

00:27:51: Also fängt an bei einem qualifizierten Personal, was im Moment Mangelware ist.

00:27:57: und geht weiter darüber, dass die Räume so ausgestattet sind, dass sie auch zur Bewegung animieren und anleiten können, also auch der Raum als dritter Pädagoge und vielen weiteren Aspekten.

00:28:08: Was wäre denn dein Wunschraum in so einer Schul-OGS?

00:28:12: Was gibt's da?

00:28:13: Ich

00:28:14: hätte da keinen Raum.

00:28:15: Aus meiner Sicht wäre ein wichtiger Schritt, dass in der OGS auf flächendeckend die räumlichen Möglichkeiten der Schule geöffnet werden.

00:28:23: Also aktuell ist es an vielen Schulen so, dass für die OGS ein ganz kleiner Raum zur Verfügung steht.

00:28:29: Und wenn nicht gerade gutes Wetter ist, müssen sie in diesem Raum alles tun, Essen, Hausaufgaben, spielen und alles, was dort stattfindet.

00:28:36: Und wenn aber die Räumlichkeiten in Schulen genutzt werden könnten, das ist natürlich mit Herausforderungen verbunden, ganz klar.

00:28:42: Und man die Räume, die Möglichkeiten gestalten würde, dann hätten wir ganz viel gewonnen.

00:28:46: Und ich sage mal so, das Bauen alleine reicht nicht.

00:28:51: Beziehungsweise, ich glaube, man kann auch ohne das Bauen an vielen Stellen die Situation optimieren.

00:28:56: Ich höre aber raus, wenn du die Bundesregierung berätst, Dann sagst du aber auch, wir brauchen sehr viel mehr Geld für unsere OGS'n.

00:29:05: Ja, definitiv.

00:29:08: Also zumindest brauchen wir Qualität und es reicht nicht einfach nur das Personal zu stellen, was vielleicht unqualifiziert ist, sondern da müssen schon Menschen arbeiten, die wissen, was sie dort tun, weil ... Eigentlich kann man sagen, dass das ein neues Feld ist, was sich hier auftut.

00:29:23: Wir haben keine Bewegungssportkonzepte für das Feld der Schule im außerunterrichtlichen Bereich.

00:29:28: Wir haben Schuhsportkonzepte und wir haben Konzepte für den Vereinssport.

00:29:32: Aber in den Schulen im Ganztag haben wir folgende Situation.

00:29:37: Sie ist nicht vereinbar mit den Vereinsaktivitäten.

00:29:40: Dort findet nämlich zum Beispiel kein Wettkampf statt.

00:29:42: Auch nicht mit der Schul- und Sportunterrichtssituation.

00:29:45: Es gibt keine Noten.

00:29:47: Wir haben ganz heterogene Gruppen im Ganztag.

00:29:49: Also von der ersten bis zu vierten Klasse.

00:29:51: Oftmals beklagen Lehrkräfte, dass sich in einem Angebot dann schwierige Kinder bündeln.

00:29:57: Das heißt, damit sind enormen Herausforderungen verbunden.

00:30:00: Und darauf ist... Also ist das der ganze Moment nicht vorbereitet.

00:30:06: Und die Personen, die dort arbeiten, mit Recht überfordert.

00:30:10: Was sind das für Bretter, die du da bohren musst, mit deinen Anlegen?

00:30:15: Also als erstes mal, also diese Bretter kann man nicht alleine bohren.

00:30:19: So.

00:30:19: Das ist erstmal ganz wichtig, ne?

00:30:21: Also Wissenschaft im Elfen bei den Turmen und meinen, man löst die Probleme in der Praxis, also ist in der Anwendungsorientierung, in der anwendungsorientierten Forschung... nicht denkbar.

00:30:31: aus meiner Sicht, also zumindest nicht in diesem Feld.

00:30:36: Dieses kann man nur im Netzwerk mit den Akteuren gemeinsam bearbeiten und wir haben gute Erfahrungen gemacht, wenn wir die... Personen, die in den Handlungsfeldern arbeiten, mitnehmen.

00:30:47: Als Beispiel, wir haben eine Qualifizierung entwickelt für das Personal, was dort tätig ist.

00:30:53: Und wir haben das nicht nur in unseren Forschungsergebnissen geguckt und haben geforscht, wie das am besten aussehen könnte oder wie das muss, sondern wir haben mit den Menschen, die dort in der Praxis arbeiten, das zusammenentwickelt.

00:31:06: Sie haben uns gesagt, wo sind Ihre Bedarfe, wo sind Ihre Probleme?

00:31:08: Sie haben uns aber auch gesagt, wo haben Sie denn überhaupt Möglichkeiten, sich vorzubilden?

00:31:12: Rein zeitlich gesehen, rein ... von dem Arbeitsalltag gesehen und es hat super funktioniert.

00:31:18: Also wir sind da rausgegangen und sie hätten uns eigentlich gerne dabei halten und wir weiten das jetzt weiter aus.

00:31:23: Wir haben die Unfallkasse damit am Wort und gucken, dass wir diese Qualifizierung für den Bereich Ganztag stark in die Fläche bringen und da hängen noch viel mehr hinter.

00:31:33: Also der Landessportpunkt hängt da mit drin und die Uni Münster ist da ganz stark daran beteiligt, dass die Staatskanzlei hängt über einen Kinder- und Jugendforschungsverbund, der in Münster wiederum sitzt, stark mit drin.

00:31:43: Also es ist ein großes Netzwerk, was sich um dieses Thema kümmert und trotzdem sind es weiterhin dicke Bretter.

00:31:50: Ja,

00:31:50: und gibt es einen Zeitraum?

00:31:53: Naja, ich sag mal, die Politik wünschte ich, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist,

00:31:59: dass es im Jahr ist.

00:31:59: Naja, ich sag mal, die Politik wünschte ich, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist.

00:32:04: Naja, ich sag mal, die Politik wünschte ich,

00:32:05: dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass

00:32:12: es in dem

00:32:13: Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem Jahr

00:32:18: ist, dass es in dem Jahr ist, dass es in dem.

00:32:19: Vielen Dank für das Gespräch und ich sag das einfach noch mal so explizit.

00:32:24: Ich wünsch dir sehr viel Erfolg mit deiner weiteren Arbeit, weil ich denke, dass das total wichtig ist.

00:32:30: Was ich also aus heute und unserem Gespräch gelernt habe, es gibt viel, viel mehr Bewegung als nur Sport im Verein und das fängt oft schon an mit dem Zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule gehen und das einfach mehr in den Alltag zu integrieren.

00:32:49: Das sollte allen einfach so ein bisschen bewusster gemacht werden.

00:32:54: Ja, also danke, dass du das immer so auf den Punkt bringst, weil das ist, ehrlich gesagt, die Botschaft, die mir sehr am Herzen liegt.

00:33:01: Und wenn wir die ein bisschen raustragen können, hätten wir viel gewonnen.

00:33:04: Und ja, ich bedanke mich auch für das tolle Gespräch.

00:33:07: Hat mir Spaß gemacht, Jenny.

00:33:08: Sehr gerne.

00:33:09: Das war Folge fünf von Wissen zu Wirtschaft und zurück, der Podcast der Uni und der Wirtschaftsförderung Paderborn.

00:33:15: Nächstes Mal geht es um Thomas Chaton.

00:33:18: Der hat einfach Bock auf Gründen und hat das nach seinem Studium an der Uni Paderborn auch schon mehrmals getan.

00:33:25: Zuerst hat er sein Geld mit Software für die Automobilindustrie gemacht.

00:33:29: Seit ein paar Jahren ist er aber total erfolgreich mit einer Firma für medizinisches Cannabis.

00:33:35: Und wie er damit also mit Cannabis ausgerechnet im traditionell eher konservativen Paderborn sein Ding gemacht hat, das erzählt er uns in der nächsten Folge.

00:33:45: Wissen zur Wirtschaft

00:33:46: und zurück

00:33:47: ist eine Produktion der Podcastfabrik im Auftrag von Universität und Wirtschaftsförderung Paderborn.

00:33:54: Host

00:33:55: Jenny Heimann, Einspieler Selina Herr, Redaktion Joris Alexander Krog, Konzeption

00:34:04: und inhaltliche

00:34:04: Begleitung

00:34:06: Johanna Pietzsch

00:34:07: und Tobias Vorwerk.

00:34:09: Sound

00:34:09: und Postproduktion

00:34:11: Podcastfabrikstudio Spielefeld.

00:34:14: Alle Episoden auf wissen.towirtschaft.de, podcastfabrik.de

00:34:19: und überall

00:34:20: wo es Podcast gibt.